Symzonia: Reise der Entdeckung - Teil 4
1817: Auf der Suche nach den Ländern von Innererde
18.12.2024 38 min
Zusammenfassung & Show Notes
Das Antarktis Geheimnis - Was ist hinter der Antarktis? - Symzonia (?) (Originaltitel: Symzonia: Voyage of discovery) - Teil 4 einer fantastischen Erzählung von Captain Adam Seaborn
Die Entdeckungsreise des Captain Adam Seaborn, auf der Suche nach den Ländern von Innererde geht spannend weiter.
Buchtipp zu ganz ähnlichen Reisen
"Die Eiserne Republik" und der spannende Bericht des Norwegers Olaf Jansen, "Der rauchige Gott"
Musik
Discovery by Alex-Productions | https://onsound.eu/
Music promoted by https://www.free-stock-music.com
Creative Commons / Attribution 3.0 Unported License (CC BY 3.0)
https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/deed.en_US
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Transkript
KAPITEL 9
Der Autor kommt am Regierungssitz an. - Beschreibung des Auditoriums. - Symzonische Art, sich zur Andacht und zu öffentlichen Angelegenheiten zu versammeln. - Die Etikette des symzonischen Hofes. - Er wird vom Häuptling zu einer Audienz zugelassen. - Bericht über die Unterredung und über seine unglücklichen Bemühungen, den Charakter der Externen durch die Beschreibung einiger ihrer prächtigen Torheiten zu erhöhen.
Wir waren drei Tage vom Schiff zum Versammlungsort unterwegs. Surui ordnete immer dann einen Halt an, wenn das Licht so schwach war, dass es mir keinen klaren Blick auf das Land erlaubte. Wo immer wir anhielten, wurden wir von einer großen Anzahl von Menschen besucht, von denen mich viele zu meiner größten Demütigung mit offensichtlichem Mitleid anschauten, wenn nicht gar mit Abscheu. Dennoch waren sie sehr freundlich und brachten eine Fülle der erlesensten Früchte, Gemüse, Milch und Honig sowie große Mengen schöner Blumen. - Die Landschaft wurde um so schöner, je mehr wir uns dem Versammlungsort näherten, der sich im schönsten Teil dieser reizvollen Region befindet. Die elegantesten Exemplare von Ziergärten in der äußeren Welt geben nur eine schwache Vorstellung von der Erscheinung dieses ganzen Bezirks.
Das bedeutendste Objekt, das bei der Ankunft am Regierungssitz meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war das Auditorium, welches alle umliegenden Objekte überragte und mich mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ein so gewaltiges Bauwerk von einem solchen Volk errichtet werden konnte. Ich hatte in der Tat beobachtet, dass sie, ungeachtet ihrer Unterlegenheit an Größe, viel stärker und beweglicher waren als die Externen. Die größten Männer waren etwa fünf Fuß hoch, aber sie sprangen zwanzig oder dreißig Fuß in einem Sprung, ohne viel sichtbare Anstrengung, und hoben mit Leichtigkeit Lasten, bei welchen drei unserer Männer es schwierig finden würden, sie zu bewegen; dennoch erschien das gigantische Gemäuer vor mir außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit zu den Fähigkeiten, selbst für so hochbegabte Sterbliche wie diese. Es handelte sich um eine einzige Kuppel mit einem Gewölbe, das von einem Säulenumgang mit riesigen Säulen getragen wurde und mindestens acht Acres Grundfläche umfasste. Die größte Höhe des Zentrums betrug siebenhundertfünfzig Fuß. Das Ganze war aus Stein, in massigen Blöcken, zementiert mit einer Paste aus demselben Material, sodass es schien, als sei alles aus einem soliden Stück.
Surui sagte, als das Volk beschloss, einen Tempel zu errichten, in welchem sie sich zu Andachtsübungen und Dankesbekundungen an das göttliche Wesen versammeln konnten, betrachteten sie dieses Objekt als etwas, zu dem beizutragen der gesamten Nation gestattet sein sollte. Sie beschlossen, ein Gebäude zu konstruieren, in welchem die größte Menschenmenge, die jemals in diesem Distrikt versammelt war, Gott anbeten konnte; und welches auch für die Beratungen des Großen Rates dienen würde, damit sie stets als in der Gegenwart des Obersten Herrschers betrachtet werden mögen und ihr hohes Amt mit gebührendem Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber Jenem ausüben, der ins Herz blickt. Sie hatten also dieses Auditorium mit der überschüssigen Arbeitskraft des Volkes erbaut, wobei jeder so viel von seiner Zeit dem Werk gewidmet hatte, wie es seine Privatangelegenheiten erlaubten, und für keinen anderen Lohn als den seiner eigenen Gefühle und der guten Meinung seiner Mitmenschen.
Die Kuppel, die so riesig und unausführbar erschien, wurde auf einem hohen, kegelförmigen Hügel errichtet, von dem der Platz ursprünglich okkupiert war. In die Seiten dieses Hügels wurden Schächte bis zur vorgesehenen Höhe des Fundaments gebohrt, in denen die Säulen aufgestellt wurden. Die Spitze des Hügels wurde dann für die Aufnahme der Steine des Bogens geformt, der auf diese Weise leicht auf der festen Erde errichtet werden konnte. Als das Ganze vollendet war, wurde die Erde sowohl innerhalb als auch außerhalb des Bauwerks abgetragen und das Gebäude so belassen, wie es nun in der Ebene erschien. Innerhalb der Säulen wurde die Erde zu einer Konkavität geformt, mit graduierten Stufen zur Mitte, sodass ein Individuum in jedem Teil des riesigen Bereichs jede Person innerhalb des Umfangs der Kuppel sehen konnte.
In der Mitte, auf einer großen gewölbten Plattform, hat der Häuptling einen auf einem Drehpunkt befestigten Sitz, der es ihm erlaubt, sich mit Leichtigkeit zu jedem Teil des Auditoriums zu drehen. Über dieser Plattform bietet ein auf Säulen gestütztes Orchester Platz für fünfhundert Musiker, deren Melodie, widerhallend von dem gewölbten Dach, diesen kolossalen und lückenlosen Raum erfüllt.
In diesem imposanten Bauwerk versammeln sich alle Würdenträger während des Vorbereitungsmonats täglich einmal zum Gottesdienst. Die Übungen werden immer mit Musik begonnen, um die Seele auf die himmlische Kontemplation einzustimmen. Nach der Musik knien sie alle nieder und beten in Stille. Die vom Häuptling ernannten Redner besteigen dann nacheinander das Podium und tragen ihre Auffassungen zu Themen vor, welche der Aufmerksamkeit einer so aufgeklärten und andächtigen Versammlung würdig sind. Das Ganze wird mit Musik abgeschlossen, damit alle in Harmonie der Gedanken und Gefühle auseinandergehen können.
Drei Stunden werden somit jeden Tag einen Monat lang dafür aufgewandt, die Herzen und den Verstand der Mitglieder zu verbessern und sie darauf vorzubereiten, über die Angelegenheiten des Staates in vollkommener Gemeinschaft und gutem Willen zu beraten.
Wenn das Komitee des Großen Rates oder der ordentliche Rat des Häuptlings zur Erledigung der Angelegenheiten zusammentritt, so nehmen sie in geschlossener Ordnung auf einer Seite des Podiums Platz und überlassen den Bereich darunter den Zuschauern; und da die wichtigsten Angelegenheiten während des Vorbereitungsmonats ausführlich im Gespräch erörtert werden, und da alle Würdenträger genügend gesunden Menschenverstand haben, um zu wissen, dass ihr eigenes Glück am sichersten durch eine treue und reine Hingabe an die wahren Interessen ihrer Mitmenschen gefördert wird, wird der Häuptling nicht der Unannehmlichkeit ausgesetzt, sechs Stunden am Stück einer Rede lauschen zu müssen, die einzig darauf abzielt, einen klaren Sachverhalt undurchsichtig und zweifelhaft erscheinen zu lassen; noch wird derjenige, der die Früchte seiner Erfahrung oder seiner Studien darbietet, durch den Anblick eines Publikums beleidigt, das Briefe schreibt, Zeitungen liest oder Päckchen versiegelt, um seine Geringschätzung für seine Ansichten zu zeigen.
Ich fand eine bequeme und reizende Hütte für meinen Empfang vorbereitet. Sie war klein, doch ausreichend gemütlich. Es gab keine Bediensteten, und es gab auch keine Notwendigkeit für welche. Alle notwendigen Lebensmittel, Gemüse, Früchte, Milch, Honig usw. wurden täglich geschickt und dort platziert, wo ich mich bequem selbst bedienen konnte. Ich erfuhr alsbald, dass es sich bei diesen Versorgungen um freiwillige Zuwendungen handelte und dass sich die Menschen mit dem Privileg abwechselten, die Bedürfnisse der Fremden in ihrem Land zu befriedigen.
Surui wurde in ähnlicher Weise nahe meiner Behausung untergebracht. Er verbrachte einen großen Teil der Zeit mit mir, fungierte als Linguist und brachte mir die Sprache des Landes bei, in der ich noch immer sehr unvollkommen war.
Am Tag nach meiner Ankunft wurde ich mit einer Audienz beim Häuptling dieses bewundernswerten Volkes geehrt. Ich erkundigte mich bei Surui nach der bei Hofe zu beachtenden Etikette - ob ich mein Haupt entblößen müsse, wie in Europa, oder meine Füße nach der Art der Asiaten; ob ich meinen Kopf zum Boden neigen müsse, mit meinem Körper einen rechten Winkel bildend, und beim Zurücktreten rückwärts gehen solle, wie am Hofe Großbritanniens, oder ob ich mich flach auf den Bauch legen solle, nach der Art der Siamesen; ob ich stehen oder sitzen solle; und wenn ich sitzen solle, ob auf dem Boden, oder im Schneidersitz, oder auf den Hüften wie ein Affe?
Surui konnte oder wollte mich nicht verstehen, und ich schloss daraus, dass er den Häuptling sehen lassen wollte, wie die Manieren eines Externen sein würden, der in den Sitten des Landes nicht unterrichtet war. Daher beschloss ich, ihnen ein Beispiel für das Benehmen eines republikanischen Ehrenbürgers zu geben und mich mit der einfachen, respektvollen Höflichkeit eines Gentleman und Weltbürgers zu verhalten.
Bei Annäherung an die Wohnstatt des Häuptlings fand ich mit Entzücken heraus, dass sie sich in keiner Weise von den gewöhnlichen Wohnstätten der Leute unterschied, außer dass ihr Ausmaß größer war, was seiner zahlreichen Familie geschuldet war, und dass der Garten eine überragende Sauberkeit und Regelmäßigkeit aufwies, da er mit einer Vielzahl der schönsten und duftendsten Blumen und Sträucher ausgestattet war. Das Haus lag buchstäblich in einem Dickicht von Lieblichkeiten.
Der Häuptling versetzte mich in Bezug auf die Etikette in völlige Ruhe, indem er mich unter freiem Himmel empfing, im Garten, und zwar ohne die Steifheit affektierten Prunks oder die strenge Miene vermeintlicher Heiligkeit. Er empfing mich mit jener ehrlichen, liebevollen Art, die wahre Höflichkeit ausmacht, dem Ergebnis der Güte.
Mit Hilfe von Surui kamen wir sofort ins Gespräch. Die ersten Erkundigungen des Häuptlings waren, woher ich käme und aus welchen Beweggründen ich mein Land verlassen hätte. Anhand eines Globus, den ich vom Schiff mitgebracht hatte und den ich nunmehr herbeizuschaffen veranlasste, erklärte ich ihm die Lage meines Landes und die Phänomene der äußeren Region, von denen er bis jetzt keine Vorstellung hatte, außer aus den mutmaßlichen Phantasien eines Weisen, den man für verrückt hielt. Der schreckliche Glanz der Sonne und die großen Extreme der Hitze, wie sie sich seine Phantasie in einer solchen äußeren Region ausmalte, waren für sein Verständnis entsetzlich.
Als Motiv nannte ich den Wunsch, eine erweiterte Kenntnis über die Werke der Natur zu erlangen; ich fügte hinzu, dass ich diese gefahrvolle Reise nur unternommen habe, um herauszufinden, ob der Körper dieses riesigen Globus entweder eine nutzlose Vergeudung von Sand und Steinen sei, entgegen der Ökonomie, die sich gewöhnlich in den Werken der Vorsehung zeigt, oder, gemäß den erhabenen Vorstellungen eines unserer Weisen, eine Reihe von konzentrischen Sphären sei, gleich einem Schachtelhaus, das innen und außen auf jeder Seite bewohnbar sei, um die größtmögliche Anzahl intelligenter Wesen zu beherbergen.
Ich war bereits allzu vertraut mit den Empfindungen dieses Volkes, um nicht zu wissen, dass es extrem leichtsinnig wäre, mir irgendeine Äußerung entschlüpfen zu lassen, die enthüllen könnte, dass der Wunsch nach Reichtum oder nach den Mitteln der sinnlichen Befriedigung zu den Motiven gehört, welche die Externen antreiben; eine solche Enthüllung erzielte nur eines: ihre Abneigung und Verachtung zu erregen.
Der Häuptling gewährte mir eine ausgedehnte Unterredung; und es war ein glücklicher Umstand, dass ich einen Globus, Schaubilder, Landkarten, Folianten und Zeichnungen dabei hatte, um meine Aussagen zu illustrieren und zu untermauern; andernfalls hätte ich ihn vielleicht zu dem Verdacht veranlasst, dass ich ein verzweifelter Lügner sei, so seltsam und absurd erschienen ihm viele meiner Darstellungen. Glücklicherweise war Surui bereits in der Lage, englische Bücher zu lesen; und als ich einen Anflug von Zweifeln beim Häuptling wahrnahm, suchte ich in einem gedruckten Werk eine Stelle, die meine Aussage bekräftigte und die Surui in die Landessprache übersetzte.
Ich erzählte von der Gefahr, der ich durch das Eis begegnet war. Dies war für ihn unbegreiflich. Er versicherte mir, dass Wasser in der inneren Welt niemals gefriert; dass die innere Wärme der Erde ausreiche, um dies zu verhindern, und er könne nicht verstehen, wie in der äußeren Welt ein so großer Grad an Kälte existieren könne, obwohl sie so viel mehr dem direkten Einfluss der Licht- und Wärmequelle ausgesetzt sei. Ich bemühte mich, ihm dies zu erklären, indem ich ihm die Erzeugung von Kälte durch Verdunstung und Absorption erläuterte, und versprach, nach dem Schiff zu schicken, um meine Luftpumpe zu holen, und ihm Eis zu zeigen, künstlich erzeugt durch Absorption in einem ausgesaugten Behälter. Dann fuhr ich fort, die gleichmäßige Wärme in der inneren Welt und die extreme Kälte am eisigen Ring zu erklären, und zwar nach Prinzipien, die mir sehr offensichtlich erschienen.
Erstens wird der direkte Einfluss der Sonne zu jeder Zeit nur auf einen bestimmten Teil der Erdkugel ausgeübt; wobei dieser Einfluss auf der äußeren Oberfläche nur dort empfunden wird, wo er direkt ausgeübt wird. An solchen Orten wird er intensiv gefühlt, aber durch die freie Wirkung der äußeren Atmosphäre entweicht die Wärme, sobald dieser Einfluss zurückgezogen wird, und fliegt schnell davon, wobei sie Kälte auf ihrem Weg erzeugt, oder durch Verdunstung, wie wir es ausdrücken. Die Teile der äußeren Welt, denen der Einfluss der Sonne für die längste Zeit entzogen wird, werden daher sehr kalt, außer in unmittelbarer Nähe der Polöffnungen, wo der Austritt von warmer Luft aus dem inneren Hohlraum die Atmosphäre temperiert: doch in geringer Entfernung vom Rand der Öffnung erzeugt der Einfluss dieser warmen Luft Kälte, indem sie ihre latente Wärme schnell abgibt und zu Schnee und Hagel kondensiert, was den Eiskreis zwischen dem 70. und 80. Breitengrad verursacht, welcher „Eisring“ genannt wird. Diese Entweichung von Wärme aus der warmen Luft, die aus der inneren Welt kommt, ist so groß, dass sie die Atmosphäre in der Nähe der Polaröffnungen bestrahlt; und in der extremen Kälte des Winters, während der Abwesenheit der Sonne, ist diese Bestrahlung so lebhaft, dass sie fünfzig Grad in Richtung des Äquators sichtbar ist, wo die Einwohner, die eine Vorliebe für einfache Namen haben, sie Aurora Borealis nennen.
Andererseits, da zu jeder Zeit ein gleichbleibend großer Teil der Erdkugel direkt von der Sonne bestrahlt wird, muss das Innere der Erdkugel immer demselben Grad an Wärme ausgesetzt sein, abgesehen von den Schwankungen, die gelegentlich durch die direkten Sonnenstrahlen verursacht werden, welche durch die polaren Öffnungen einfallen. Für diese Tatsache hatten wir Beweise in der Außenwelt, wo wir, beim intensivsten kalten Wetter, nur eine kurze Strecke in die Erde eindringen mussten, um seinem Einfluss zu entgehen. Die Temperatur von Minen, die eine kurze Strecke in die Erde gegraben wurden, lag immer über dem Gefrierpunkt; und der Grad der Wärme in einer bestimmten Entfernung unter der allgemeinen Erdoberfläche war in allen Breitengraden und zu allen Jahreszeiten fast gleich hoch.
Daher war das, was er die angeborene Wärme der Erde nannte, nichts anderes als die gesammelte Wärme der Sonne, die von der Kugel durch die fortwährende Einwirkung dieses Lichts auf einen immer gleichen Teil von ihr absorbiert und zurückgehalten wurde, genauso wie eine mit Wasser gefüllte Glaskugel, wenn sie vor ein Feuer gestellt wird, die Wärme im ganzen Inhalt des Gefäßes gleichmäßig aufnimmt und verteilt, obwohl nur eine Seite dem direkten Einfluss des Feuers ausgesetzt ist, während der Teil der Außenfläche des Gefäßes, der nicht dem Feuer ausgesetzt ist, sondern dem Einfluss der kalten Raumluft unterliegt, keine andere Wärme erhält als die, die von der Flüssigkeit im Inneren abgegeben wird.
Meine gedruckten Bücher waren ein Thema von großem Interesse. Die Kunst des Druckens war unbekannt, obgleich die des Gravierens praktiziert wurde. Ich erklärte den Prozess der Herstellung und Verwendung von Lettern und versprach dem Häuptling, jene Personen in dieser Kunst zu unterweisen, die er zu benennen geruhen würde, als Gegengabe für die Gastfreundschaft und Höflichkeiten, welche mir zuteil geworden waren.
Er äußerte den Wunsch, mit der Regierungsform, der Religion, den Gewohnheiten, der Gesinnung und den Gebräuchen der Menschen in der Außenwelt vertraut gemacht zu werden, insbesondere was unsere Errungenschaften an nützlichem Wissen betrifft: über alle diese Themen war ich äußerst abgeneigt, mich zu unterhalten, da ich mir bewußt war, daß ich, wenn ich die Wahrheit sagte, ihn mit Abscheu erfüllen würde, und wenn ich mich bemühte, die Wahrheit zu verschleiern und seine Fragen aus meiner eigenen Phantasie heraus zu beantworten, man mich der Falschheit überführen und mich verdientermaßen mit Verachtung aus dem Lande weisen würde.
Auf seine Fragen bezüglich der Regierung antwortete ich, indem ich kurz die Prinzipien der amerikanischen Verfassung beschrieb, wobei ich darauf achtete, nichts über die Qualifikationen für ein Amt zu sagen, und auch nicht über die Mittel, die ergriffen werden, um eine Bevorzugung zu erwirken. Er war der Ansicht, dass das System für ein sehr tugendhaftes und aufgeklärtes Volk gut geeignet, aber anfällig für viele Missbräuche sei, da es keine Probezeit für die Qualifikation für Vertrauens- und Machtpositionen gebe.
Zum Thema Religion gestand ich freimütig, dass es jedem Menschen erlaubt sei, Gott nach dem Diktat seines eigenen Gewissens anzubeten, und dass unsere Regierung keine Form der Anbetung gegenüber einer anderen bevorzuge. Damit schien er zufrieden zu sein, aber als ich versehentlich hinzufügte, dass einer unserer Weisen, der den Stuhl des „Besten Mannes“ der Nation besetzt hatte, die Auffassung geäußert hatte, dass es keine Rolle spiele, ob das Volk einen oder zwanzig Götter anbetet, erschrak er und drückte sein größtes Erstaunen darüber aus, dass ein aufgeklärtes Volk es zulassen könnte, dass weise Männer einen steuernden Einfluss in einem Land erhalten; da sie, so nützlich und wertvoll sie in ihrem eigenen Wirkungsbereich auch befunden werden, sie wie alle mächtigen Kräfte dem Glück der Menschheit gefährlich seien, wenn sie nicht durch starke Kontrollen und kontrollierende Einflüsse gebändigt würden, um zu verhindern, dass sie sich in undurchführbare Maßnahmen verstiegen: - daher durften in seinem Rat der Hundert nicht mehr als fünf weise Männer sitzen.
In Bezug auf unsere Gewohnheiten, fasste ich mich so kurz, wie er es mir zu sein erlaubte, und achtete besonders darauf, ausschließlich von den Gewohnheiten der tugendhaftesten, aufgeklärten und wahrhaft kultivierten Menschen in unserer äußeren Welt zu sprechen; doch trotz meiner Vorsicht entlockte er mir vieles, was ihn mit Abscheu und Mitleid erfüllte. Dass das reinste unserer Völker von Krankheiten befallen war, war für ihn der Beweis, dass wir eine kontaminierte Rasse waren, Nachkommen eines degenerierten Volkes. Nachdem er aus meinen Bemerkungen erfahren hatte, dass wir das Fleisch warmblütiger Tiere aßen, das in vielen Formen mit Gewürzen und Soßen zubereitet wurde, um ihm einen besseren Geschmack zu geben, und dass wir, anstatt uns auf die reine Flüssigkeit zu beschränken, die von der Natur zum Stillen unseres Durstes angeboten wurde, vergorenen und destillierten Likören frönten, sogar bis zum Rausch, war er keineswegs ratlos, was die Ursache von Krankheit und Elend war, sondern wunderte sich nur, dass solche Dinge erlaubt waren, oder, da sie erlaubt waren, dass die Rasse nicht ausstarb. Die große Ungleichheit im Zustand unserer Menschen schlussfolgerte er als notwendige Konsequenz aus der Nachsicht gegenüber dem Laster; denn während ein tugendhafter Mensch so viel nützliche Arbeit oder Geschäfte von gleichem Nutzen für die Gesellschaft verrichten wird, als es seine Pflicht ist, wird er, wenn seine Arbeiten mit Überfluss gesegnet sind, den Überschuss, der über seinen Bedarf hinausgeht, nicht für nutzlose und schädliche Dinge oder für die Befriedigung seiner Leidenschaften verschwenden, sondern ihn würdigen Bedürftigen zuteil werden lassen, um die Unglücklichen zu unterstützen oder nützliche öffentliche Arbeiten zu verrichten, ist andererseits der lasterhafte Mensch abgeneigt, seine Pflicht zu erfüllen, und wird verschwenderisch mit den Produkten der Mühen anderer, ohne Rücksicht auf die Mittel, mit denen er sich diese aneignen kann, seien sie gerecht oder ungerecht. Daher müssen Menschen, die sich von tierischer Nahrung und teuren Getränken ernähren und sich unmäßigen Leidenschaften hingeben, notwendigerweise in ihrem Zustand sehr ungleich werden, in ihren Gelüsten verderbt und in dem Maße elend, wie sie sich von der strengsten Mäßigung, Tugend und Frömmigkeit entfernen.
Ich fand, dass, je länger wir uns über die Gewohnheiten, Sitten und Gesinnungen der Externen unterhielten, sie in der Wertschätzung dieses wahrlich aufgeklärten Mannes immer tiefer sinken würden, und bemühte mich, das Gespräch auf unsere Errungenschaften an nützlichem Wissen zu lenken, in der vollen Zuversicht, dass ich bei diesem Thema einen entschiedenen Vorteil hätte und in der Lage sein könnte, die Menschen der äußeren Welt in seiner Betrachtung auf einen hohen Platz zu heben. Ich sprach von der Vollkommenheit, die wir in der Herstellung von Kleidung erreicht hatten; von Musselin, der so fein gewoben ist, dass er die Sicht nicht behindert, und der pro Quadratmeter den Wert von zwei Monaten Arbeit eines leistungsfähigen Mannes hat; von Schals aus Kaschmir, die so exquisit gemacht sind, dass sie den Wert von zwei Jahren Arbeit eines fleißigen Bauern oder Mechanikers haben; von Spitzen zur Verzierung der Kleider unserer Frauen und Töchter, von denen ein Pfund Gewicht ausreichen würde, um die Arbeit von vier Männern auf Lebenszeit zu kaufen; von prächtig geschliffenem Glas und Ziergegenständen, bezaubernd für das Auge des Betrachters; von Silber- und Goldarbeiten, die so schön gefertigt und so wertvoll sind, dass sie für viele unserer Leute ein Gegenstand der Bewunderung sind. Der Häuptling konnte mir in dieser Angelegenheit nicht weiter zuhören; er betonte, dass diese Dinge nutzlose Spielereien seien, eine Schöpfung der Eitelkeit, verderblich in ihrem Einfluss auf die Törichten, die so schwach sein könnten, ihre Zuneigung auf sie zu richten, und dass ihre Herstellung eine höchst absurde Perversion der Fähigkeiten sei, die uns von einem gütigen Schöpfer für nützliche Zwecke verliehen wurden. Welchen möglichen Nutzen könnte es für ein Gewand geben, das weder die Wärme des Körpers bewahrt, noch ihn vor äußeren Übeln oder vor der Betrachtung durch andere schützt? Und welche Rechtfertigung könnte für die Verschwendung der Arbeitskraft von vier Männern auf Lebenszeit gefunden werden, die, richtig eingesetzt, den Bedarf von zwanzig Menschen decken würde, um Schmuck für diejenigen herzustellen, die, wenn sie nicht in die weißen Gewänder der Reinheit und Tugend gekleidet sind, verachtenswert sein müssen, obgleich sie mit all dem Prunk geschmückt sind, den sich der menschliche Einfallsreichtum auszudenken vermag?
Ich erzählte von unserem Geschick im Umgang mit Waffen, in der Hoffnung, seine Bewunderung zu erregen; von der Erfindung des Schießpulvers; von Schiffsflotten für den Transport von Armeen, um in die Länder unserer Feinde einzudringen und im maritimen Kampf um das Recht zu streiten, die Ozeane zu befahren. Dies war das unglücklichste Thema, mit dem ich mich bisher befasst hatte. Anstatt seine Bewunderung zu erregen, fand ich es mühevoll, ihn von der Wahrheit meiner Schilderung zu überzeugen, denn er konnte es nicht für möglich halten, dass Wesen, die ihm äußerlich so ähnlich sind, so völlig unter dem Einfluss niederer und diabolischer Leidenschaften stehen könnten, dass sie eine Wissenschaft daraus machen, sich gegenseitig zu quälen und zu vernichten, wie die abscheulichsten Reptilien.
Ich verspürte ein starkes Verlangen, direkt vom Fontänenkopf des Wissens in diesem Land unmittelbare Informationen über eine Vielzahl von Themen zu schöpfen, die sich auf den Zustand, die Gesinnung und das Wissen dieses bemerkenswerten Volkes bezogen, aber ich dachte nicht, dass es anständig sei, eine so erhabene Persönlichkeit in diesem ersten Gespräch zu befragen. Ich beschränkte mich daher auf die Bitte, mein Schiff an einem sicheren Ort im Fluss festmachen zu dürfen und dort zu bleiben, bis die Rückkehr der nächsten Sommersonne meine Rückkehr in die Außenwelt vollkommen praktikabel machen würde.
Ich hatte lediglich die Gefahr zu erklären, der wir alle ausgesetzt wären, auf der Überfahrt vor Kälte umzukommen, wenn ich versuchte, sie so spät in der Saison zu unternehmen, um von dem wohlwollenden Häuptling die gewünschte Erlaubnis zu erhalten, dort zu überwintern; und dementsprechend wurde die Anweisung gegeben, die Explorer in einen Fluss einzulassen und an einem zu diesem Zweck zugewiesenen Ort festzumachen, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, dass keine Person anlanden oder mit den Menschen in Austausch treten dürfe, es sei denn mit offizieller Erlaubnis des Häuptlings und unter strenger Kontrolle vertraulicher Amtsträger. Man hatte bereits genügend über unsere Gesinnung und Gewohnheiten herausgefunden, um den Häuptling davon zu überzeugen, dass ein freier Umgang mit meinen Leuten die Moral und das Glück der Seinen gefährden würde.
Um mir die Beschämung einer weiteren Unterhaltung über die nützlichen Kenntnisse der Externen zu ersparen, versprach ich, alle meine Bücher in Suruis Hände zu legen, damit sie in die Landessprache übersetzt würden; und nachdem ich die Anweisung des Häuptlings vernahm, dass meinen Bedürfnissen und denen meiner Leute jede Aufmerksamkeit gewidmet werden möge und dass mir, mit Ausnahme der Konstruktion ihrer Verteidigungsanlage, Informationen über alle mich interessierenden Themen ungehindert mitgeteilt und die Protokolle der Versammlung zu meiner Einsichtnahme geöffnet werden sollten, nahm ich Abschied. Der Häuptling trug Surui freundlicherweise auf, mich oft in sein Haus zu bringen, um mit mir über Angelegenheiten zu sprechen, die äußere Welt betreffend sowie die Förderung des Glücks unserer Mitmenschen.KAPITEL 10
Enthält einen Bericht über die seltsame Rationalität der Symzonier. - Die Einfachheit ihrer Kleidung. - Die Art und Weise der Herstellung von Stoffen. - Zahlungsmittel. - Steuern.
Der freundliche Empfang, den mir der Häuptling bereitete, und seine Anweisung, dem Fremden ungehindert Informationen zukommen zu lassen, waren für mich eine ausreichende Einführung in die Aufmerksamkeit und die freundlichen Dienste dieses wohlwollenden Volkes. Sie brauchten keinen anderen Beweis dafür, dass mein Rang hoch genug war, um mich zu einem geeigneten Mitarbeiter für sie zu machen, als den Fakt, dass der Häuptling meine Unterhaltung so interessant fand, dass er sich veranlasst sah, mehrere Stunden in meiner Gesellschaft zu verbringen. Ich wurde von allen Schichten des Gemeinwesens aufgesucht und gab meinem brennenden Verlangen Raum, mich all jener nützlichen Kenntnisse und Wissenschaften zu bemächtigen, welche die Intelligentesten des Volkes innehatten.
In erster Instanz widmete ich meine Aufmerksamkeit nahezu ausschließlich den Weisen, in der Erwartung, ihre Unterhaltung höchst lehrreich zu finden; aber ich fand bald heraus, dass sie, wie unsere Philosophen, mehr an abstrakten Theorien als an praktischem Wissen interessiert waren und stundenlang um die Begründung irgendeiner abstrusen Hypothese rangen, bei Vernachlässigung der schlichten und praktischen Gegenstände der Untersuchung. Daher wandte ich meine Aufmerksamkeit den Guten und Nützlichen zu, welche nie über Dinge sprachen, die sie nicht verstanden, und deren Informationen, obwohl sie nicht so abstrus waren wie die der Weisen, sich auf alle Angelegenheiten von anerkanntem Nutzen bezogen. Überdies konnte man sich vorbehaltlos auf sie verlassen, denn sie vertraten keine Lieblingshypothesen und verfolgten keine egoistischen Ziele, sondern erklärten mir alles offen und in verständlicher Form.
Auf diese Weise und durch häufige Gespräche mit dem Häuptling sowie durch tatsächliche Beobachtung habe ich neben zahlreichen anderen interessanten Fakten Folgendes herausgefunden:
Die Todsünde der Habgier, die unsere ersten Eltern aus dem Paradies vertrieben hat, ist den reinen und unbefleckten Internen fast gänzlich unbekannt. Sie betrachten die Gaben einer großzügigen Vorsehung als eine reichliche Versorgung mit Gütern, zum Nutzen aller, und ausreichend, um alle vernünftigen Bedürfnisse aller Geschöpfe zu befriedigen, für die sie bereitgestellt werden. Sie bewundern und verehren die Wohltätigkeit, die Vergnügen daran findet, intelligente Wesen hervorzubringen und für all deren Bedürfnisse zu sorgen; und sind eifrig bemüht, sich dem Geist der Liebe und Güte anzunähern, dem sie all ihre Segnungen verdanken. Sie sind beständig bestrebt, sich in dieser Hinsicht zu verbessern, indem sie sich unermüdlich bemühen, sich gegenseitig und alle Geschöpfe in ihrem Einflussbereich glücklicher und besser zu machen; anstatt wie die Externen alle ihre Fähigkeiten dafür einzusetzen, Vorteile gegenüber ihren Mitmenschen zu erlangen, Mittel zu erwerben, die niedrigsten Leidenschaften ihrer Natur zu befriedigen, oder ihr eigenes Vergnügen zu steigern, indem sie andere unglücklich machen.
Alle echten Bedürfnisse der Menschen in der Gesellschaft werden auf die einfachste und natürlichste Weise befriedigt. Nützlichkeit ist der Gradmesser des Wertes. Der künstliche Wohlstand, der bei den Externen existiert und von deren launenhaften Leidenschaften abhängt, hat bei den Symzoniern keinen Platz; unsere gesamte Liste an ausgefallenen Artikeln, alle unsere Verzierungen, jede Art von Dingen, die nur dazu dienen, den Stolz oder die Eitelkeit zu befriedigen, werden von ihnen als mehr als nutzlos angesehen. Sie tragen Kleidungsstücke, weil sie den Körper schützen und für den Anstand notwendig sind; aber es kam ihren einfachen Gemütern nie in den Sinn, dass das schönste Werk eines unendlichen Wesens durch Schmuck und Firlefanz menschlicher Vorrichtungen verbessert werden könnte. Ihr Urteilsvermögen ist nicht so sehr pervertiert, noch ihr Geschmack so sehr verdorben. Nachdem sie einen Weg gefunden hatten, sich auf die zweckmäßigste Weise mit der notwendigen Kleidung zu versorgen, nahmen sie diesen alle an, und indem sie sich gleich kleideten, bewahrten sie in dieser Hinsicht eine vollkommene Gleichheit ihrer Bedürfnisse.
Ihr Tuch ist ein wunderschöner Stoff, der in Handarbeit auf ureigene Weise gefertigt wird, in einem Prozess, der dem der Eingeborenen auf den Südseeinseln gleicht und unserer Art der Papierherstellung nicht unähnlich ist.
Das Material findet man in Höhlen und zwischen den Felsen der Berge, wo eine Insektenart, die größer ist als unsere Spinne, es in großer Menge produziert. Sie bauen Netze, die denen von Spinnen ähneln, aber von festerer Textur und kompakter gewebt sind. Diese Netze haben die Eigenschaften von Asbest, was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass sich die Insekten von diesem oder einem ähnlichen Stoff ernähren. Die Einwohner sammeln sie mit großer Sorgfalt und legen sie in eine Matrize von der Größe des herzustellenden Stoffes, wobei sie so viele von ihnen übereinander legen, wie die vorgesehene Dicke des Stoffes erfordert. Ist dies geschehen, wird ein flüssiges Präparat darüber gegossen, das durch den Einfluss des Feuers härtet, ohne seine Elastizität zu verlieren. Dann wird es fest zusammengepresst und über einen erhitzten Zylinder gezogen, was den Vorgang komplettiert.
Dieses Tuch ist extrem komfortabel. Da es wie Asbest feuerfest ist, braucht man ein Kleidungsstück nur durch das Feuer zu führen, um es vollkommen zu reinigen. Es ist auch sehr langlebig; und da es sehr weiß ist, passt es wunderbar zu dem feinen Aussehen der Menschen und dem milden Licht der Region, in der sie leben.
Alle Bereiche der Arbeit, welche für die Annehmlichkeiten und das Wohlergehen der Gesellschaft notwendig sind, sind hier perfekt verstanden. Die Gemeinschaft wird nicht durch ein umfangreiches und komplexes System der politischen Ökonomie verwirrt, das aus abstrakten Prinzipien besteht, begraben unter abstrakten und unverständlichen Worten, und zu kompliziert, um von denen verstanden zu werden, die gesunden Menschenverstand haben, oder zu unanwendbar auf die zivilisierte Gesellschaft, um von denen angenommen zu werden, die irgendeine Art von Gespür haben - erfunden von den Weisen eines Landes, um die Politiker eines anderen in die Irre zu führen, und um die Guten und Nützlichen zu unterdrücken.
Ihr zirkulierendes Zahlungsmittel besteht aus Wertmarken für jede Variante von Gegenständen und jede Art von Dienstleistungen. Diese Wertmarken werden ursprünglich von der Regierung ausgegeben, für erbrachte Dienstleistungen und gelieferte Gegenstände zum nationalen Nutzen. Eine Art repräsentiert einen Tag Arbeit; eine zweite ein Standardmaß an Getreide; eine dritte ein kleines Maß an Hülsenfrüchten; eine vierte eine bestimmte Menge einer bestimmten Frucht; ein fünftes ein bestimmtes Maß an Tuch und so fort. Da es eine überreiche Vielfalt gibt, um alle Artikel zu repräsentieren, die im allgemeinen Gebrauch sind, haben sie alle Vorteile des Austauschs, ohne die Mühe der Lieferung, wenn die Dinge nicht für den tatsächlichen Verzehr benötigt werden.
Wenn durch irgendwelche Umstände das Angebot eines bestimmten Artikels in einem Bezirk so weit hinter der Nachfrage zurückbleibt, dass die Wertmarken nicht den Wert haben, den sie repräsentieren, ist es die Aufgabe der Staatsführung, aus den fruchtbareren Bezirken eine ausreichende Menge zu beziehen, um den Wert auszugleichen, entweder durch direkten Kauf, oder indem sie die Unterstützung der fruchtbaren Bezirke in Naturalien einfordert und die Artikel an den Ort des Mangels schickt, oder indem man die Beiträge der Bezirke, in denen Knappheit herrscht, in Form von Marken entgegennimmt und so ihren Wert erhöht, oder in extremen Fällen durch beide Maßnahmen.
Kommerz wird nur für den allgemeinen Nutzen der Gesellschaft praktiziert. Da die Anhäufung von Reichtümern und das Schwelgen im Luxus verwerflich sind und ein Hindernis für die Aufnahme in die angesehenen Ämter darstellen, wird durch den Handel kein maßloser und habsüchtiger Geist erzeugt, wie in der äußeren Welt, sondern jede Handlung des Handels und Transfers wird unter den vernünftigsten Bedingungen durchgeführt, die es demjenigen, der sie durchführt, ermöglichen, auf Augenhöhe mit seinen Mitmenschen zu leben.
Alle Beiträge werden direkt von den Menschen verlangt, damit jeder den vollen Umfang seines Anteils an den Kosten der Staatsführung kennen kann. Jeder Mensch unter einhundert Jahren wird mit demselben Betrag besteuert, es sei denn, er hat kleine Kinder; in diesem Fall wird die Steuer im Verhältnis zur Anzahl dieser Kinder nach einem abgestuften Maßstab reduziert. Diese Steuer ist so gering, dass nichts als ein krimineller Mangel an Fleiß oder Sparsamkeit jemanden daran hindern kann, sie zu zahlen.
Die gesamten Einnahmen der Regierung erfordern nicht mehr als ein oder zwei Tage Arbeit eines jeden Menschen pro Jahr; und da die Regierung einzig zu dem Zweck existiert, die Freiheit der Bürger zu bewahren, sind alle in ihrem Streben nach Glück und im Genuss all jener Vorrechte und Immunitäten, die mit dem Wohlergehen der Gesellschaft vereinbar sind, gleichermaßen für ihren Nutzen verpflichtet. Da Eigentum insgesamt eine sekundäre Angelegenheit ist, wird es nicht als geeigneter Gegenstand für die Besteuerung betrachtet. Wenn sich in den Händen eines Individuums Güter anhäufen, jenseits seiner Bedürfnisse, wird der Überschuss im Allgemeinen von ihm freiwillig dem Gebrauch und dem Nutzen seiner Mitmenschen gewidmet, in der einen oder anderen Form, um seine eigene Glückseligkeit zu fördern. Gutes zu tun wird hier als die höchste irdische Belohnung angesehen. Wenn ein Mensch über hundert Jahre alt ist, wird davon ausgegangen, dass er seinen vollen Anteil am öffentlichen Dienst geleistet hat und für den Rest seiner Tage Anspruch auf Befreiung hat.